Die Umgestaltung des Passeig Marítim de Magaluf ist bereits Realität. Mit der Feier der ersten abgeschlossenen Phase und dem bevorstehenden Beginn der zweiten Phase setzt das Projekt auf ein neues Küstenmodell: grüner, zugänglicher und an die Herausforderungen in Bezug auf Wasser und Klima angepasst. Für den Bürgermeister von Càlvia, Juan Antonio Amengual, liegt der Schlüssel im Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit und Lebensqualität.
Welche Arbeiten werden derzeit am Passeig Marítim de Magaluf durchgeführt?
Phase I wurde gerade abgeschlossen und Phase II soll im November beginnen. Die Arbeiten bestehen aus der vollständigen Umgestaltung der bestehenden Promenade und der Zufahrtsstraßen. Die Arbeiten umfassen die Erneuerung der Pflasterung, der umlaufenden Mauer, der Beleuchtung, des Niederspannungsnetzes, der Versorgung mit Trink- und aufbereitetem Wasser, des Brandschutznetzes, des Regen- und Abwasserkanalsystems sowie der städtische Möblierung, der Bepflanzung, der Gartenanlagen und der Videoüberwachungsanlagen zur Kontrolle der Nutzer.
Welche Bedürfnisse führten zu diesem Umbau?
Die Neugestaltung entspricht mehreren Notwendigkeiten: Die Materialien der bestehenden Promenade sind nach mehr als fünfundzwanzig Jahren veraltet; es soll ein moderneres, frischeres und einladenderes Design geschaffen werden und die Promenade muss verbreitert werden, was jedoch aus baulichen Gründen nicht gestattet wurde. Darüber hinaus wird die Renaturierung des Strandes angestrebt, indem der Sand mit einheimischen Pflanzenarten aus der Mittelmeerküste begrünt und zwei künstliche Dünen angelegt werden.
Die erste Phase ist bereits abgeschlossen. Wie lautet Ihre Bilanz bis jetzt?
Die Nutzer sind mit dem Ergebnis zufrieden. Nach sieben Monaten Bauzeit – und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten – konnten die Gewerbetreibenden endlich ihre Geschäfte wieder für die Öffentlichkeit öffnen. Bars, Restaurants, Hotels sowie Anwohner und Touristen haben uns ihre Glückwünsche für die gut geleistete Arbeit und die Erhaltung der vorgesehenen Fristen übermittelt. Die Bilanz fällt daher sehr positiv aus.
Eine der Schlüssel des Projekts ist die Integration in die Landschaft. Wie wurde
versucht, die Promenade in Einklang mit der natürlichen Umgebung zu bringen?
Die Integrationsstrategie basiert auf sechs Punkten. Es wurden natürliche Materialien wie Pflastersteine verwendet und die Begrenzungsmauer auf ein Minimum reduziert und mit einem Sockel in Form eines Mäanders und einer geschwungenen, klaren Krönung versehen, wodurch ein warmes, an Sand angepasstes Design entstand. Die Vegetation umfasst Palmen und Sträucher der mediterranen Küstenregion, die mit Regenwasser, das auf der Promenade gesammelt wird oder mit wiederaufbereitetem Wasser bewässert werden. Unter der Promenade wurde ein System zur Sammlung, Speicherung und Aufbereitung von Oberflächenwasser entwickelt, das über zwei natürliche Wasserläufe und eine künstliche Leitung ins Meer geleitet wird. Zudem wurden Fußwaschbecken installiert, die Grundwasser nutzen, wodurch der Verbrauch von Trinkwasser und der Verlust von Sand vermieden werden. Schließlich wurden zwei künstliche Dünen angelegt, die die natürliche Formation des Strandes nachbilden.
Man spricht von einer „Renaturierung der Küste“. Welche Art von Vegetation wurde eingepflanzt und warum hat man sich für einheimische Pflanzenarten entschieden?
Es wurden neue Palmen (Washingtonia robusta) gepflanzt und einige bestehende (Phoenix dactylifera) umgepflanzt, wobei die Art variiert wurde, da die Washingtonia nicht vom Roten Palmrüssler befallen werden. In den Dünen wurden Ammophila arenaria, Asteriscus maritimus und Juniperus phoenicea turbinata gepflanzt und in den Buschgebieten Tamarix ramosissima und Elymus farctus. Es wurden einheimische Arten ausgewählt, da sie an die Küstenumgebung angepasst sind und wenig Wasser benötigen.
Das Projekt umfasst Innovationen wie die Verwendung von wiederaufbereitetem Wasser für die Bewässerung oder Duschen mit Grundwasser. Welche Rolle spielt die Wassernachhaltigkeit bei dieser Promenade?
Von Beginn des Projekts an wurde der Notwendigkeit der Einsparung von Trinkwasser, das immer knapper wird, große Bedeutung beigemessen. Aus diesem Grund wurden Fußwaschbecken installiert, die mit Grundwasser versorgt werden, das sich im Sand befindet, salzhaltig ist und mit Pumpen gefördert wird. Darüber hinaus sammelt die Promenade Oberflächenwasser – Regenwasser, Reinigungswasser und gelegentliches Bewässerungswasser – und leitet es in zwei große Speicherbecken, die während der ersten Bauphase installiert wurden. Von dort aus durchlaufen sie Dekanter, in denen sie einer ersten Behandlung unterzogen werden, bevor sie dann gereinigt in die beiden vorhandenen Wasserläufe eingeleitet werden, was sich direkt positiv auf das Wasser am Strand von Magaluf auswirkt. Sollte dieses gesammelte Wasser nicht zur Verfügung stehen, wird für die Bewässerung der Pflanzen wiederaufbereitetes Wasser verwendet.
Es wurde erwähnt, dass die Umgestaltung „ein Magaluf für alle“ zum Ziel hat. Wie lässt sich die touristische Nutzung mit der Nutzung durch die Bürger in Einklang bringen?
Das Gleichgewicht zwischen touristischer Nutzung und Nutzung durch die Bürger kann nur durch Qualität erreicht werden und zwar in großem Stil und auf allen Ebenen. Die durch dieses Projekt geförderte Qualität der Stadtgestaltung bedeutet wiederum eine Verbesserung des touristischen Angebots, der Gastronomie und des Einzelhandels. Das eine führt zum anderen und kann nicht separat betrachtet werden. Durch die Verbesserung des städtischen Umfelds verbessert sich auch das Profil der Besucher, wodurch sich der Lebensstandard der Einwohner erhöht und diese wieder mehr Freude am Strand, an der Promenade und den damit verbundenen Angeboten haben.
Das Projekt wurde durch die europäischen Mitteln von Next Generation und der Steuer für nachhaltigen Tourismus kofinanziert. Was hat diese Finanzspritze für die Umsetzung des Projekts bedeutet?
Die Finanzierung durch europäische Mitteln von Next Generation und der Steuer für nachhaltigen Tourismus war der entscheidende Hebel, um das Projekt zu entwickeln. Die Gemeindeverwaltung von Càlvia bringt den Elan, die Umsetzungskompetenz, ihre Techniker und Mitarbeiter ein, aber ohne externe Hilfe wäre es nicht möglich, ein so großes Volumen an öffentlichen Bauarbeiten zu bewältigen. Man muss bedenken, dass die Gemeinde mit mehr als achtzehn Ortschaften und mehr als vierundfünfzig Kilometern Küste sehr groß ist.
Wie sieht der Zeitplan für die Durchführung der zweiten Phase aus und welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Auswirkungen auf Geschäfte und Tourismus so gering wie möglich zu halten?
Die Fertigstellung der Arbeiten ist für den 30. Mai vorgesehen, um die Unannehmlichkeiten für die Tourismussaison so gering wie möglich zu halten. Um die Auswirkungen auf Geschäfte und Tourismus zu minimieren, werden ähnliche Maßnahmen wie in der ersten Phase angewendet: Zeitplan für die Öffnungs- und Schließungszeiten der betroffenen Geschäfte, kontinuierliche Kommunikation über die Auswirkungen der Bauarbeiten, Aufrechterhaltung – soweit möglich – der Zufahrten und Fußgängerüberwege, provisorische Sicherheitsbeleuchtung, Installation von Sichtschutzgittern und Bewässerungssystemen zur Staubbekämpfung, Lagerung von Materialien an externen Standorten, tägliche Reinigung der Fußgängerwege und Koordination mit den Verkehrsbetrieben, um über mögliche Änderungen zu informieren.
Wie sehen Sie die Zukunft der Entwicklung des Zusammenlebens zwischen den Einwohnern und dem Tourismusmodell in Magaluf?
Ich sehe sie positiv, solange die Qualität in allen Bereichen erhalten bleibt. Aus städtebaulicher Sicht ist es von grundlegender Bedeutung, weiterhin in die Sanierung öffentlicher Räume und die Verbesserung der Versorgungsnetze zu investieren. Es ist notwendig, die Maßnahmen auf Bereiche auszuweiten, die noch nicht ausreichend behandelt wurden sowie diejenigen zu aktualisieren, die bereits verbessert wurden, aber im Laufe der Zeit modernisiert und an die neuen Standards für städtische und ökologische Qualität angepasst werden müssen.
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